TheMan war für euch einen Sonntag in Paris

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Sonntag, alle Welt liebt ihn. Es ist der Tag, an dem man Seele und Herz baumeln lassen und sich Zeit für die wirklich schönen Dinge des Lebens nehmen kann. TheMan hat einen Sonntag in Paris verbracht und für euch den „perfekten“ siebten und letzten Tag der Woche in der Stadt der Liebe zusammengestellt.

10:30 Uhr

Wir starten unseren Sonntag mit einem Brunch in La Quincaillerie („Die Eisenwaren“). Das kleine Lokal am Rande des lebhaften 10ten Arrondissements bietet immer sonntags ein Brunch-Buffet zum Fixpreis (27 Euro) an. Neben allerlei heißen und kalten Getränken, sowie frisch gepressten Säften, durften wir uns am Buffet an süßen und salzigen Häppchen erfreuen. Neben klassisch französischen Croissants, Pain au Chocolats, Baguettes, Madeleines und selbstgemachten Quiches bot das üppige Buffet auch eine Vielzahl anderer Köstlichkeiten (wie frisches Obst, Müsli und verschiedene Kuchen). Als Krönung kann der Besucher zwischen dem hauseigenen Burger und einer üppigen Eierspeise mit Speck wählen, beide sind wärmstens zu empfehlen.

12:30 Uhr

Gestärkt und voller Vorfreude machen wir uns auf den Weg zu einem absoluten Geheimtipp. Kurz „Les Puces“ (die Flöhe) genannt, liegt einige Minuten hinter dem Sacre Coeur „Les Puces de Saint-Ouen“, einer der größten Flohmärkte der Welt. Sonntag in ParisWöchentlich von Samstag bis Montag bieten hier eine unvorstellbare Menge an Händlern und Sammlern ihre Schätze an. Hat man sich durch den Speckgürtel von Straßenhändlern gestöbert, die sich rings um den eigentlichen Markt versammelt haben, öffnet sich dem Besucher eine ganz eigene Welt. Hier stehen nicht etwa ein paar Studenten um kleine Tische herum und verkaufen ihre Lieblingsspielsachen aus Kindertagen, passionierte Sammler bieten einem wirkliche Raritäten und Schätze vergangener Tage an. So sind die Läden der Flohmarkthändler wirkliche Geschäfte, die sich in verwinkelten Gassen aneinanderreihen. Neben Boutiquen, die sich rein auf Vintage-Mode, Möbel der 60er und 70er Jahre, alte Spielautomaten, analoge Kameras oder sogar einen einzelnen Modeschöpfer spezialisiert haben, finden wir schnell unser Highlight: Ein Sammler, der Plakate des 19. und 20. Jahrhunderts für Ausstellungen, Modeschauen, Sportwettbewerbe und andere Events zusammengetragen hat. Ein Werbebanner der French Open von 1984 wird von nun an unser Wohnzimmer schmücken. Wir kommen aus dem Staunen kaum mehr heraus und gönnen uns in einem kleinen Lokal („Chez Louisette“) bei einer Käseplatte und kaltem Ricard eine Verschnaufpause. Sowohl der kleine Laden von Louisette,  ebenso wie der ganze Flohmarkt selbst, kann getrost als Institution bezeichnet werden und sollte bei jedem Besucher neben Eiffelturm und Louvre auf der Bucket-List zu finden sein. 

17:00 Uhr

Paris verströmt heute mal wieder seinen ganz eigenen Charme. Es ist ein warmer Herbsttag, die Blätter sind goldbraun und alle Welt sitzt draußen in den Brasserien. Es fühlt sich ein wenig so an als wüssten die Menschen dieser Stadt ganz genau, was es bedeutet das Leben in vollen Zügen und ohne schlechtes Gewissen zu genießen.

Sonntag in Paris

Ein alter Kaffeekannenhändler auf dem Flohmarkt im Norden der Stadt hatte uns gesagt, dass wir anstatt uns mit anderen Touristen vor der Mona Lisa zu drängeln, doch lieber an die Seine gehen und eine Runde Pétanque (im deutschsprachigen Raum als Boule oder auch Boccia bekannt) spielen sollten. Wir befolgten diesen Rat und machten uns auf die Suche nach dem uns empfohlenen „Boulodrome sur les Rives de Seine“ in der Nähe der Brücke „Pont Louis-Philippe“. Aus einer kleinen Türe in der Wand der Mauern an den Ufern der Seine verkauft ein Franzose kaltes Bier sowie belegte Baguettes; zu jedem Kauf gibt es das Set Spielbälle zum Ausleihen gratis dazu. Wir hatten Glück und es war noch eine Bahn direkt am Ufer frei, schnell packte uns das Spielfieber und ehe wir uns versahen war es Abend geworden. Mitten in der Stadt, zwischen Notre Dame und Hôtel de Ville, bei Baguette und kaltem Bier am Ufer der Seine eine Runde Pétanque zu spielen, mehr Paris geht nicht.

19:30 Uhr

Paris ist neben all seinen altehrwürdigen Gebäuden und seiner Geschichte auch eine moderne und sehr dynamische Stadt. Junge Menschen aus aller Welt treibt es in die Stadt der Liebe, sie geben ihr mit all ihren verschiedenen Geschichten und kulturellen sowie religiösen Hintergründen ein ganz eigenes, frisches Gesicht. Wohl in wenigen Ländern Europas findet man eine ähnlich multikulturelle Bevölkerung wie in Frankreich.

Wir beschließen den Abend in einem kleinen libanesischen Restaurant gleich in der Nähe des „Gare Saint Lazare“ ausklingen zu lassen. „La Pause Libanaise“ wird von einer libanesischen Familie geführt und ist stadtbekannt für seine überragenden Falafel. Jeden Abend verkaufen sie an die 500 der kleinen Kichererbsen-Bällchen an ihre zufriedenen Besucher. Leider sind sie bereits ausverkauft, als wir ankommen. Der Chef bietet uns an eine gemischte libanesische Platte mit allerlei Spezialitäten zusammenzustellen. Neben Humus, Chawarma, Taboulésalat, verschiedenen Dips und Soßen verwöhnt er uns mit Lamm- und Hähnchenspießen vom Grill und einer guten Flasche Rotwein (das Ganze für 20 Euro pro Person). Als Dessert gibt es tolle orientalische Süßigkeiten wie Baklava-Variationen, die jedem Besucher zu empfehlen sind.

Langsam wird es Nacht, wir sind die letzten Gäste in dem kleinen Lokal und die Bedienung beginnt schon die Stühle auf die Tische zu stellen. Wir lassen unseren Sonntag noch einmal Revue passieren und sind mehr als glücklich unseren Tag abseits der ausgetretenen Touristenpfade verlebt zu haben. 

Wir haben den Tag in Paris sehr genossen und für alle die jetzt Lust auf Paris bekommen haben, die Reise dorthin ist günstiger als man denkt.

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Dorian Mast
Dorian Mast ist junger Student an der Wirtschaftsuniversität Wien. Neben seiner Begeisterung über Reisethemen zu schreiben widmet er sich in seiner Freizeit viel der Musik.
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