Bindungsangst  – „Ich kann gerade leider keine Beziehung führen.“

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„Ich kann gerade leider keine Beziehung führen!“ – Diesen Satz werden die ein oder anderen vielleicht schon einmal gehört haben. Wenn Menschen so etwas sagen oder gerade immer dann Schluss machen wenn es ernst wird, können sie nur schwer eine Bindung zu jemandem aufbauen. Bindungsphobiker können nur schwer die Nähe eines Anderen zulassen.  Für sie bedeutet eine Beziehung einzugehen, sich von seinem Partner abhängig zu machen. Dieses Gefühl führt dazu, dass man seinen Partner von sich stößt obwohl dieser einem viel bedeutet.

Eine Bindung zu einem anderen Menschen aufzubauen bedeutet meist, sich zu öffnen und Nähe zuzulassen. Das kann gleichzeitig auch mit sich bringen, dass man verletzt werden kann. Immer mehr Menschen können eine solche Bindung nicht zulassen. Sie sind zwar nicht gerne alleine aber können trotzdem die Nähe anderer Menschen nicht zulassen. Viele Menschen haben Bindungsangst aus ganz verschiedenen Gründen. Was sind die Ursachen für eine solche Bindungsangst? Und wie geht man am besten damit um?

1. Man will auf keinen Fall verletzt werden

Eine Beziehung einzugehen bedeutet, sich auf seinen Partner einzulassen. Man lernt sich näher kennen und vertraut sich seine tiefsten Geheimnisse an. Diese Bindung die man eingeht beruht auf einer Vertrautheit, die auch schnell ausgenutzt werden kann. Für viele, die unter Bindungsangst leiden, ist es schwierig sich so zu öffnen. Man geht schließlich das Risiko ein, verletzt zu werden. Öffnet man sich einem Menschen und vertraut man diesem, ist die Enttäuschung umso größer. Versuchen Sie nicht sich zu isolieren. Stoßen Sie nicht alle von sich. Um eine gute Beziehung führen zu können muss man sich öffnen und dem Anderen vertrauen können. Das Risiko verletzt zu werden ist nie gänzlich ausgeschlossen.

2. Ein Rückblick in die Vergangenheit – woher kommt die Bindungsangst?

Oftmals werden Bindungsängste schon früh geprägt. Sei es die Scheidung der Eltern oder negative Erfahrungen aus einer früheren Beziehung. Nicht immer spielen Beziehungen eine Rolle hierbei. Es kann auch eine Freundschaft sein, die in die Brüche gegangen ist. Auch von einem guten Freund kann man verletzt werden. Es ist ganz normal, dass man versucht nach solch schlechten Erfahrungen seine Gefühle zu schützen. Man schwört sich, so etwas nie wieder erleben zu wollen. Versuchen Sie nicht die Menschen, die Sie einmal verletzt haben mit anderen zu vergleichen. Nicht jeder ist gleich. Neue Beziehungen bringen neue Erfahrungen mit sich. Lassen Sie Vergangenes hinter sich.

Bindungsangst

3. Eine Mauer aufbauen

Wer unter Bindungsangst leidet, baut oft eine Mauer um sich herum auf. So schützen Sie ihre Gefühle und Sie können nicht verletzt werden. Viele Menschen mit Bindungsangst stürzen sich dadurch anfangs in eine intensive Zweisamkeit. Die Dauer dieser intimen Zeit ist jedoch nur kurzweilig. Sobald es ernster werden zu scheint und Verpflichtungen ins Spiel kommen ziehen sie sich zurück. Mehr als ein Anfangsflirt scheint bei Bindungsphobikern nicht entstehen zu können. Danach ist es besser wieder auf Abstand zu gehen. Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Wenn Ihnen jemand am Herzen liegt sollten Sie ihren gegenüber nicht sofort wieder auf Distanz halten. Versuchen Sie sich auf die Nähe einzulassen. Sie werden sehen, dass Sie auch etwas zurückbekommen werden.

4. Wie geht man damit um?

Merkt man bereits in der Kennenlernphase, dass es dem Gegenüber schwer fällt Nähe zuzulassen, sollte man es etwas langsamer angehen. Setzt man den Anderen unter Druck kann das nach hinten losgehen. Stellen Sie nicht zu hohe Erwartungen an ihren Partner. Für jemanden mit Bindungsangst sind Erwartungen gleich mit Pflicht gesetzt. Man hat Angst diesen Erwartungen nicht gerecht zu werden. Werden diese Erwartungen nicht erfüllt, werden Sie am Schluss enttäuscht sein. Es ist am besten sich Zeit zu lassen. Zeigen Sie ihrem Partner, dass Sie ihn nicht unter Druck setzen. Das hat auch Vorteile für beide Seiten – Die Anfangsphase ist doch einer der spannendsten und intensivsten Zeiten.

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Marie Etti
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